„Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“ Seinen wohl berühmtesten Satz konnte der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher an jenem 30.
HBS: „100 Dokumente aus 100 Jahren“
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Vor annähernd hundert Jahren, am 2. November 1917, gab das British Foreign Office eine Verlautbarung heraus, mit der die Ansiedlung jüdischer Einwanderer in Palästina ausdrücklich unterstützt wurde. Sie ging als „Balfour-Deklaration“ in die Geschichte ein und gilt als ein erster Meilenstein auf dem Weg zur Gründung des israelischen Staates. Gleichzeitig ist sie ein Symbol für die Einflussnahme internationaler Akteure auf den Nahen Osten, welche die Interessen der Mehrheit der vor Ort lebenden Menschen nicht berücksichtigte. 2017 jähren sich weitere Ereignisse, die Anlass zum Rückblick und zu realistischer Sicht auf den israelisch-palästinensischen Konflikt geben - der Teilungsbeschluss der Vereinten Nationen über Palästina (1947), der Sechs-Tage-Krieg und der Beginn der israelischen Besatzung (1967) sowie der Ausbruch der ersten Intifada (1987). Die jahrzehntelangen Auseinandersetzungen waren stets begleitet von Versuchen nationaler und internationaler Akteure, das Zusammenleben von jüdischen Israelis und Palästinensern in dem Gebiet zwischen Jordan und Mittelmeer vertraglich zu regeln.
Die Publikation „100 Dokumente aus 100 Jahren“ umfasst - erstmals in vorliegender Gesamtschau - die wichtigsten „Palästina-Papiere“ und stellt diese in ihren jeweiligen historischen Kontext. Sie enthält Positionsbestimmungen auf internationaler Ebene, Regelungsvorschläge staatlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen sowie Friedensinitiativen israelischer, arabischer und palästinensischer Akteure.
Heute erscheint der Konflikt unlösbar wie selten in seiner Geschichte. Welche Erkenntnisse können aus den Regelungsbemühungen der letzten 100 Jahre gezogen werden? Wo sind die Ursachen für ihr Scheitern zu suchen? Gibt es Modelle, die nach wie vor aktuell sind oder unter neuen Gesichtspunkten betrachtet werden sollten? Wer sind heute die wichtigsten Protagonisten auf der internationalen Bühne?
Die Autorin und Herausgeberin, Dr. Angelika Timm, ist Nahostwissenschaftlerin und Israel-Expertin, die an deutschen und israelischen Hochschulen lehrte und zuletzt das Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv leitete. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen über den Nahen Osten und über die deutsch-israelischen Beziehungen.
Mit:
- Dr. Angelika Timm, Nahostwissenschaftlerin und Israel-Expertin, Autorin von „100 Dokumente aus 100 Jahren“
- Christian Sterzing, ehem. MdB (Bündnis 90/Die Grünen), ehem. Leiter des Büros der Heinrich-Böll-Stiftung in Ramallah
Moderation: Dr. Marianne Zepp, Heinrich-Böll-Stiftung
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem diAk (Israel – Deutschland – Palästina zusammendenken) e.V. statt.
Zum Buch:
100 Dokumente aus 100 Jahren. diAk-Schriftenreihe Band 42-43
Angelika Timm (Hrsg.): 100 Dokumente aus 100 Jahren. Teilungspläne, Regelungsoptionen und Friedensinitiativen im israelisch-palästinensischen Konflikt (1917-2017)
diAk-Schriftenreihe Bd. 42-43, ISBN 978-3-86575-063-1 | 728 S. | 35,00 € | AphorismA Berlin 2017
Erscheint am 30. Juni 2017
Fachkontakt:
Dr. Marianne Zepp
E zepp@boell.de
T 030-28534-23
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