„Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“ Seinen wohl berühmtesten Satz konnte der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher an jenem 30.
HBS: 6. Europäisches Geschichtsforum: Das Epochenjahr 1917
Date
22 May 2017 to 23 May 2017
Address
Heinrich-Böll-Stiftung
Schumannstraße 8
10117 Berlin
GermanyOrganiser type
NGOs / Think Tanks
Section
Global Europe
Event Location
Germany
Event Description
6. Europäisches Geschichtsforum
Das Epochenjahr 1917: (Alb-) Traum der Emanzipation?
Das Epochenjahr 1917: (Alb-) Traum der Emanzipation?
Rückblende auf eine Zäsur in Ost- und Südosteuropa
Montag, 22. Mai 2017, 09:00 Uhr - 21:.00 Uhr
Dienstag, 23. Mai 2017,09:30 Uhr - 16.00 Uhr
Dienstag, 23. Mai 2017,09:30 Uhr - 16.00 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin
Programm und Anmeldung (Anmeldefrist: 15.05.2017)
Mit u.a.
Gerd Koenen (Publizist/Historiker, Berlin)
Irina Sherbakova und Elena Rozhdestvenskaya (Historikerinnen, Moskau)
Boris Kolonitskiy und Maria Matskevich (Historiker/in St. Petersburg)
Petar Todorov (Historiker, Skopje)
Amir Duranovic (Historiker, Sarajewo)
Beka Kobakhidze und Levan Lortkipanidze (Historiker, Tbilisi)
Gerd Koenen (Publizist/Historiker, Berlin)
Irina Sherbakova und Elena Rozhdestvenskaya (Historikerinnen, Moskau)
Boris Kolonitskiy und Maria Matskevich (Historiker/in St. Petersburg)
Petar Todorov (Historiker, Skopje)
Amir Duranovic (Historiker, Sarajewo)
Beka Kobakhidze und Levan Lortkipanidze (Historiker, Tbilisi)
Der Sturz der russischen Zarenherrschaft im Februar 1917 vollzog sich zunächst als Befreiung von autoritärer Herrschaft und ging mit Hoffnungen auf Fortschritt, Gerechtigkeit und nationale Selbstbestimmung einher. Die Februarrevolution 1917 wurde dadurch zum Kulminationspunkt und zugleich zur Projektionsfläche emanzipativer Bewegungen, die sich aus sozialen, demokratischen und antiimperialen Motiven speisten. Doch nur wenige Monate später setzte die bolschewistische Option die Konzentration aller Machtressourcen in den Händen einer kleinen revolutionären Avantgarde durch. Damit war im Kern eine Spaltung der Linken vollzogen, die sich in vielen Variationen über die nächsten hundert Jahre reproduzieren sollte.
1917 markiert zugleich das Jahr, in dem die USA nach ihrem Kriegseintritt im April 1917 erstmals die Rolle einer europäischen Ordnungsmacht übernahmen. Präsident Wilsons 14-Punkte-Plan vom Januar 1918 stellte der bolschewistischen Vision der sozialistischen Weltrevolution das Prinzip nationaler Selbstbestimmung und die Idee des Völkerrechts als Grundlagen internationaler Beziehungen gegenüber.
Seither standen sich in Europa zwei verschiedene Auffassungen von Volkssouveränität gegenüber: Die liberal-demokratische mit ihren rechts- und verfassungsstaatlichen Institutionen im Westen und die des durch Plebiszite legitimierten Führungsanspruchs der kommunistischen Kaderpartei im Osten.
1917 markiert zugleich das Jahr, in dem die USA nach ihrem Kriegseintritt im April 1917 erstmals die Rolle einer europäischen Ordnungsmacht übernahmen. Präsident Wilsons 14-Punkte-Plan vom Januar 1918 stellte der bolschewistischen Vision der sozialistischen Weltrevolution das Prinzip nationaler Selbstbestimmung und die Idee des Völkerrechts als Grundlagen internationaler Beziehungen gegenüber.
Seither standen sich in Europa zwei verschiedene Auffassungen von Volkssouveränität gegenüber: Die liberal-demokratische mit ihren rechts- und verfassungsstaatlichen Institutionen im Westen und die des durch Plebiszite legitimierten Führungsanspruchs der kommunistischen Kaderpartei im Osten.
100 Jahr später stehen - nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme vor 25 Jahren - derzeit die normativen Antworten, die im politischen „Westen“ auf die Fragen von sozialer, politischer und nationaler Emanzipation gegeben wurden, unter Druck; liberale Demokratie, Rechtstaatlichkeit, Multilateralismus, europäische Integration. Was können wir aus den Staatsbildungsprozessen des gesamten Jahrhunderts in der Rückschau ablesen? Welche Konzepte von „Staat“, „Nation“ und „Union“ scheinen geeignet für Freiheit und dauerhaften Frieden zwischen den „Völkern“ nach den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts?
Das Europäische Geschichtsforum 2017 fragt danach, wie an unterschiedlichen Orten Europas (mit Schwerpunkt auf Ost- und Südosteuropa) an das Epochenjahr 1917 erinnert wird und welche Schlussfolgerungen für die aktuelle politische und mentale Verfasstheit der Region aus den dominanten Narrativen gezogen werden können.
Die von der Heinrich-Böll-Stiftung und ihrem russischen Partner, dem Wissenschaftlichen Informationszentrum Memorial, gemeinsam begonnene Initiative „Europäisches Geschichtsforum“ hat das Ziel, v.a. jüngeren Historikerinnen und Historikern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Museen, Medien und Nichtregierungsorganisationen aus Ost-, Südost- und Westeuropa die Gelegenheit zum Austausch zu geben. So soll ein gesamteuropäischer Diskurs zu Erinnerungskulturen und Geschichtspolitik vorangebracht werden. Das Forum richtet sich zugleich an alle, die sich beruflich, ehrenamtlich oder privat kritisch mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts und ihrer Vermittlung beschäftigen.
Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung mit dem Wissenschaftszentrum Memorial Moskau
Sprache: Russisch/Englisch/Deutsch mit Simultanübersetzung
Anmeldung und Programm (Anmeldefrist: 15.05.2017)
Information:
Nina Happe, Projektbearbeiterin Ost- und Südosteuropa, Heinrich-Böll-Stiftung
E-Mail, happe@boell.de, Telefon +49(0) 285 34 - 384
Nina Happe, Projektbearbeiterin Ost- und Südosteuropa, Heinrich-Böll-Stiftung
E-Mail, happe@boell.de, Telefon +49(0) 285 34 - 384
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