HBS: Russlands Weg in die Zukunft – Perspektiven der jungen Generation
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25 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion ist in Russland eine Generation erwachsen geworden, die den real existierenden Sozialismus nur noch aus Familienerzählungen kennt. Das rasante Wirtschaftswachstum Russlands in der letzten Dekade hat den allgemeinen Lebensstandard erheblich gesteigert. Viele junge Russinnen und Russen sind in der globalen digitalen Welt zu Hause, verbringen Schul-, Studien- und Urlaubsaufenthalte im Ausland und sind bereits in jungen Jahren erwerbstätig. Verglichen mit der Generation ihrer Eltern und Großeltern weisen sie ein stärkeres unternehmerisches Bewusstsein auf und haben die Gesetze des freien Markts in den Eigenheiten der russischen Marktwirtschaft kennengelernt.
Umfragen aus den letzten zehn Jahren zeigen allerdings, dass die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche in den neunziger Jahren ihre Spuren auch bei der jungen postsowjetischen Generation hinterlassen haben. Obwohl sich für viele junge Menschen die materielle Lebenssituation verbessert hat, sind sie mit manchen gesellschaftlichen Entwicklungen unzufrieden und haben nur geringes Vertrauen in staatliche und gesellschaftliche Institutionen. Unsicherheit und Orientierungslosigkeit sind die Folge. Umso besser verfängt die aggressive nationale Großmacht-Rhetorik des russischen Präsidenten Vladimir Putin, die Stärke zur Schau stellen soll, in der Gruppe der Zwanzig- bis Dreißigjährigen.
Bei den diesjährigen „Russischen Alternativen“ geht es um die Perspektiven junger Menschen in Russland: Wie ist ihre ökonomische und gesellschaftliche Situation? Wie sehen ihre Zukunftsvorstellungen aus? Wie vereinbaren sie den Wunsch nach wirtschaftlicher Unabhängigkeit mit den zunehmenden staatlichen Repressionen? Begrüßen sie gar eine autoritäre Staatsführung? Welche gesellschaftlichen Initiativen junger Menschen gibt es jenseits der neu aufgelegten staatlichen Jugendorganisationen? Und wie homogen ist die erste postsowjetische Generation in Russland überhaupt?
Mit:
Eelena Omelchenko, Soziologin, Higher School of Economics, Sankt Petersburg
Grigory Okhotin, Memorial Moskau
Guzel Sanzhapova, Unternehmerin, Moskau
Sprache: Russisch/Deutsch mit Simultanübersetzung
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung mit der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde
Information:
Nina Happe, Projektbearbeiterin Ost- und Südosteuropa, Heinrich-Böll-Stiftung, E-Mail: happe@boell.de, Telefon +49(0)285 34 - 384
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